Doktoratsprogramm Kultur - Text - Handlung
Konzept des Doktoratsprogramms Kultur - Text - Handlung
Die Reflexion über die theoretischen und analytischen Potentiale der Konzepte „Text“ und „Handlung“ verfügt über eine lange Tradition. Von der antiken Rhetorik, Poetik und Ethik bis zu den Paradigmen von „Kultur als Text“ und „Kultur als Handlung“, wie sie in der kulturwissenschaftlichen Forschung etabliert wurden, haben die beiden Konzepte in zahlreichen wissenschaftlichen Disziplinen und Forschungszusammenhängen eine theoretische und methodische Profilierung erfahren, durch die sie sich als „Schlüsselkonzepte“ zur Untersuchung für ein breites Spektrum an trans- und interdisziplinären Fragestellungen anbieten. So spielen „Text“ und „Handlung“ in unterschiedlichen Disziplinen in wissenschaftshistorischer und -theoretischer Perspektive eine zentrale Rolle, ob als Gegenstände selbst (etwa der Sprach- und Literaturtheorie, der Meta-Historiographie und Meta-Ethnographie, der Handlungs-, Praxis- und Performanztheorie), als zu untersuchende Phänomene (der Literatur, Kunst und Alltagskultur, in religiösen, juristischen oder ethischen Kontexten), als methodologische Analysebegriffe oder Medien und Instrumente der Forschung.
Ausgehend von einer Auseinandersetzung mit den fachspezifischen Konzeptionen und Verwendungen des „Text“- und „Handlungs“-Begriffs wird deren interdisziplinäre Anschlussfähigkeit ausgelotet und der aus der interdisziplinären Perspektivierung hervorgegangene Zugewinn für konkrete kulturwissenschaftliche Untersuchungsfelder im Rahmen der Dissertationsprojekte nutzbar gemacht.
Ziele
Ziel des Doktoratsprogramms „Kultur – Text – Handlung“ ist die forschungsfundierte interdisziplinäre Auseinandersetzung mit den theoretischen und methodischen Implikationen der Konzepte „Text“ und „Handlung“ zur Bearbeitung kulturwissenschaftlicher Fragestellungen. Durch das Doktoratsprogramm sollen Promovierende aus unterschiedlichen Disziplinen, die an der Universität Graz an einer kulturwissenschaftlich ausgerichteten Dissertation mit deutlichem Fokus auf text- und/oder praxis-/handlungstheoretischen Ansätzen arbeiten, bei der Durchführung ihrer Dissertationsprojekte unterstützt und in interdisziplinäre und internationale Forschungszusammenhänge eingebunden werden.
Zielgruppe
Das interdisziplinäre Doktoratsprogramm „Kultur – Text – Handlung“ richtet sich an Doktorand:innen aller Fakultäten der Universität Graz, die an einer kulturwissenschaftlich ausgerichteten Dissertation arbeiten.
Mögliche Fragestellungen der Dissertationen
Der Fokus der Dissertationen liegt auf Untersuchungen und Analysen von literarischen und nicht-literarischen Texten. Mögliche Schwerpunkte bilden dabei u.a. Funktionsfragen, synchrone wie diachronen Aspekte, Fragestellungen im Zusammenhang mit Formen und Praktiken der Interaktion und Intervention von Texten, die Auseinandersetzung mit dem Begriff „Text“ und „Kontext“, die Untersuchung plurimedialer Formationen sowie Fragen zur Theorie- und Methodenbildung und zu Modellen interdisziplinärer Zugänge.
Was wird geboten?
Die Doktorand:innen werden bei der Durchführung ihrer Dissertationsprojekte unterstützt und in interdisziplinäre und internationale Forschungszusammenhänge eingebunden. Das Betreuungsprogramm umfasst die projektorientierte Arbeit in kleinen Teams, die Organisation von Veranstaltungen einschließlich praxisorientierter Workshops.
Die internationale Vernetztheit wird durch die Einbindung des DP in das European PhDnet „Literary and Cultural Studies“, dem insgesamt sieben europäische Partnerinstitutionen angehören, gefördert.
Im Rahmen des DP werden interdisziplinäre Lehrveranstaltungen (Ringvorlesung, Seminar oder Doktoratskolloquium) angeboten. Die teilnehmenden Doktorand:innen haben die Gelegenheit, ihre Arbeit bzw. deren Fortschritt in internen Kolloquien vorzustellen. Sie werden außerdem dazu angehalten, ihre wissenschaftlichen Arbeiten im Rahmen internationaler Konferenzen zu präsentieren und die Publikation ihrer Arbeiten anzustreben. Die Lehrenden unterstützen sie dabei aktiv. DP setzt gezielte Maßnahmen zur Förderung der wissenschaftlichen Qualität von Dissertationen, es dient der Internationalisierung der Ausbildung und strebt die Verbesserung der Karrierechancen der Doktorand:innen an.
Faculty
Aktive Faculty
Sprecherin: Christine Schwanecke, Institut für Anglistik
- Stefan Brandt, Institut für Amerikanistik
- Simone De Angelis, Zentrum für Wissenschaftsgeschichte
- Christian Hiebaum, Institut für Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie und Rechtsinformatik
- Josef Marko, Institut für Österreichisches, Europäisches und Vergleichendes Öffentliches Recht, Politikwissenschaft und Verwaltungslehre
- Lukas Meyer, Institut für Philosophie
- Stephan Moebius, Institut für Soziologie, Zentrum für Kulturwissenschaften
- Anne-Kathrin Reulecke, Institut für Germanistik
- Katharina Scherke, Institut für Soziologie
- Michael Walter, Institut für Musikwissenschaft
- Arne Ziegler, Institut für Germanistik
Ehemalige Faculty
- Susanne Knaller, Institut für Romanistik, Zentrum für Kulturwissenschaften
- Helmut Konrad, Institut für Geschichte
- Werner Wolf, Institut für Anglistik, Centre for Intermediality Studies