Neuerscheinung:
Susanne Knaller / Doris Pichler (Hg.)
Recht im medialen Feld. Aktuelle und historische Konstellationen
Die Beiträge des Sonderhefts gehen, zu einem Teil, zurück auf die interdisziplinäre Ringvorlesung Medien des Rechts. Das Recht der Medien, die vom Forschungsbereich AVL und vom Zentrum für Kulturwissenschaften in Kooperation mit der Rechtswissenschaftlichen Fakultät an der Karl-Franzens-Universität Graz im Wintersemester 2015/2016 veranstaltet wurde. Das Projekt reiht sich in die Tradition von Law and Culture ein, indem es das Verhältnis zwischen Recht und seinen medialen Repräsentationsformen (Schrift, Sprache, Bild, neue Medien etc.), die Auswirkungen, welche mediale Neuerungen und unterschiedliche Medien auf das Recht und die Rechtspraxis haben, sowie die Wechselwirkung zwischen medialer und juristischer Darstellung untersucht. Der Sammelband beschäftigt sich daher sowohl mit den medialen Seiten des Rechts als auch mit den rechtlichen Seiten von Medien und medialen Praktiken. Letztere betreffen nicht nur relevante Rechtsfragen im Hinblick auf die alten und neuen Medien, sondern berühren auch die Attraktivität rechtlicher Aspekte und Fragen für ästhetische mediale Formate und Gattungen. Für die Literatur- und Kulturwissenschaften liegt das Interesse am Recht und an den Rechtsdiskussionen daher auch in den medial bedingten Herausforderungen begründet, vor denen das Recht als kulturelles, mediales und gesellschaftliches Netzwerk steht.
Die Beiträge des Sammelbandes beschäftigen sich mit Medien aus diesen unterschiedlichen Perspektiven: als Technologie, als Vermittlung, als sinnstiftende und wirklichkeitskonstituierende Elemente und als konkrete Informationsträger in Form von Zeitschriften und Webseiten. Daher wurden die Beiträge nach drei thematischen Blöcken geordnet: (1) "Recht & neue Medien", (2) "Recht & (Re)Enactment" und (3) "Recht & Text". In den Beiträgen des ersten Teils geht es um die Frage nach dem Einfluss neuer Medien auf die Rechtsvermittlung, aber auch um die Herausforderungen, die sich für die Gesetzgebung und Rechtsprechung aufgrund neuer Technologien ergibt. Der Abschnitt "Recht & (Re)Enactment" stellt Recht und dessen performative Seite in Form von theatralen Fassungen realer Rechtsfälle in den Mittelpunkt und im letzten und abschließenden Teil wird die Frage nach dem Verhältnis Recht und Text (v.a. in Form von Literatur, Zeitschriften und Falldarstellungen) hinterfragt.