Fachtagung „Bewegungsszenarien 1800/2000. Theorien und Schreibpraktiken physischer und emotionaler Bewegung“
23.-24. Januar 2020, SZ 15.21, Resowi-Zentrum, Universität Graz
Mit dem Thema ‚Bewegung‘ widmet sich die interdisziplinäre Fachtagung einem zentralen Konzept moderner Wirklichkeits-, Subjekt- und Kunstverständnisse. Einen ersten Höhepunkt erfährt ‚Bewegung‘ im Kunstdiskurs des 18. Jahrhunderts, als sich ‚Bewegung‘ unter dem Stichwort ‚movere‘ für die Bezeichnung physischer und auch emotionaler Zustandsveränderungen etabliert. Historisch betrachtet erfahren Bewegungsdiskurse jeweils zu sozialen, politischen, ökonomischen und ästhetischen Umbruchszeiten einen Aufschwung. Die Beschäftigung mit Bewegungsdiskursen wirft Fragen nach dem reziproken Verhältnis von Bewegungskonzept und transmedialer Übersetzungsleistung auf, da jede Form der Auseinandersetzung und Archivierung von Bewegung in Schrift, Bild, Ton oder Video eine Transformation körperlicher und/oder emotionaler Bewegung in andere mediale Formate voraussetzt, die wiederum auf die Rezeption der dargestellten Bewegung rückwirkt. Die Fachtagung versammelt daher Beiträge aus den Tanz-, Literatur-, Kunst- Kultur-, und Medienwissenschaften, die unterschiedliche diskursive Positionen sowie Modi der Schreibbarkeit von Bewegung vorstellen. Als zentrale transdisziplinäre Begriffe zur theoretischen und methodischen Erforschung von Bewegungskonzepten sowie den daran geknüpften Schreibpraktiken werden insbesondere die Begriffe ‚Figur‘, ‚Szene‘ und ‚Szenario‘ auf ihre Tragfähigkeit sowie ihre historisch bedingte semantische Wandelbarkeit diskutiert.
Die Veranstaltung ist Teil des Elise-Richter-Projektes Poetiken der Bewegung. Tanztexte 1800, 1900, 2000.
Organisationsteam: Hannah Barmüller, Rita Rieger, Brigitte Walter
Weitere Informationen finden Sie hier: Abstract Programm
Projektwebsite: www.rita-rieger.com